BIOLOGISCHE ANALYTIK
Diese können sowohl Fische, Krebse, Muscheln, Makrophyten, Tiere im Makrozoobenthos, sessile Algen und Phyto- und Zooplankton sein. Unsere Untersuchbereiche sind hauptsächlich das Makrozoobenthos, Algen und Plankton.
Fische, Krebse, Makrophyten und Muscheln werden von uns allenfalls nur als Indikatoren angeführt.
Seit 2006 existiert im Rahmen der WRRL eine europaweit gültige Methodik zur Fließgewässerbewertung durch eine saprobielle Analytik. Im „Methodischen Handbuch Fließgewässerbewertung“, der „Operationellen Taxaliste“ und im Berechnungsprogramm „Perlodes“ sind alle relevanten Vorgehensweisen detailliert beschrieben. Alle diese Arbeiten sind im Internet zugänglich: Und nach diesen Methoden arbeiten wir.
Aber es ist zu kurz gegriffen, den MZB auf die Saprobienanalyse gemäß der WRRL zu reduzieren. Es geht uns nicht nur um die Frage: Wie ist der Zustand? – Sondern auch um die Frage: Warum ist der Zustand so?
Ebenso wichtig ist die Funktion innerhalb des Stoffhaushaltes. Konsumenten und Destruenten, Räuber und Beute sind wichtige Bestandteile der Nahrungsketten – sowohl innerhalb des MZB – wie auch nach außen zu anderen Lebewesen im und am Wasser. Das ist im Normalfall ein Gleichgewichtszustand. Aber ein fragiler.
Veränderungen in der Zusammensetzung oder der Masse des MZB haben immer signifikante Auswirkungen. Sowohl innerhalb wie auch außerhalb des MZB. Es ist immer die ganze Biozönose eines größeren Gewässerabschnittes betroffen.
Aus diesem Grund ist es auch ratsam bei bestimmten Auffälligkeiten das Makrozoobenthos auch unter anderen Prämissen als nur der Saprobienanalyse zu untersuchen.
So kann sich unter Umständen der MZB z.B. durch Wegfall einiger Fischarten gravierend verändern. Es gilt also alle möglichen Faktoren zu berücksichtigen und Fragen zu stellen.
- Hat die Individuendichte (Masse) abgenommen?
- Gibt es einen Diversitätsrückgang (Artenvielfalt)?
- Wenn ja, in welche Richtung?
- Liegt für die fehlenden Arten Nahrungsmangel vor, oder stehen sie unter Prädationsdruck?
- Wie ist die Individuendichte potenzieller Prädatoren?
- Sind invasive Neozooen im MZB vorhanden?
- Welche Rolle spielt die Substratbeschaffenheit (Kolmation, Veralgung etc.)?
Um diese und andere Fragen zu beantworten müssen die einzelnen Stressoren quantifiziert und ihre Wirkung auf den MZB qualifiziert werden.
Häufig ist es auch wichtig, Primärkonsumenten wie Zoo- und Phytoplankton zu erfassen, um die Auswirkungen einer starken Zunahme in einerseits – Kausalität zu Stickstoff, Phosphat und Licht – andererseits in einer Kausalität zu Algenentwicklung, Eutrophierung und Kolmation zu sehen.
Bei den Algen spielt es eine große Rolle, welche Arten sich mit welchen Präferenzen ansiedeln.
Und auch hier müssen Fragen beantwortet werden:
- Welche Arten treten auf?
- Welche Präferenzen haben diese Arten?
- Was lässt sie zu einer Algenblüte kommen (auch hier Korrelation zur Chemie)?
- Wodurch wird das plötzliche Absterben verursacht?
- Wie verläuft (unter Berücksichtigung des Gewässerchemismus + MZB ihre Zersetzung)?
- Wie groß ist ihr Anteil an der Kolmation?
Ein weiteres Thema, an dem wir arbeiten –
Mikroplastik in Fließgewässern
- Wie wirken sich kleinste Plastikteilchen (< 0,5mm) auf Muscheln, MZB und Fische aus? Wieviel Plastik ist im Wasser vorhanden?
- Welches sind die Eintragspfade?
- Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?
Wir setzen bei der Lösung dieser Probleme auf logisches, kausales Denken, viel Erfahrung und modernste Technik.
Unser Equipment
in der biologischen Analyse:
- Mehrere Auflicht – Stereomikroskope: (alle Trinokular, mit CCD-Kamera, n: 10 – 180x, alle Auflicht u. Durchlicht);
- Digital-Auflicht Mikroskop: (monokular, mit CCD-Kamera, n: 40 – 400x, nur Auflicht)
- Durchlichtmikroskop für die Algenbestimmung: (Trinokular mit CCD-Kamera, n: 40 – 1.000x; Kontrastverfahren: Hellfeld, Dunkelfeld, Phaco (40 – 1.000x))
- Mehrere Inversmikroskope: (Bin- und Trinokular, teils mit CCD-Kamera, n: 40 – 400x, Kontrastverfahren: Hellfeld, Phaco, differenzieller Interferenzkontrast (hier nur Leica DMIl), zusätzlich integriertem Modulationskontrast (Leica IMC) und Fluorezenzkontrast von DAPI (UV) bis zu CY5 (IR).
- Kondensoren S 40 und S 80 (Leica DMIL LED Fluo).