LICHT ALS NÄHRSTOFFPRODUZENT
OHNE PHOTOSYNTHESE KEIN PFLANZLICHES LEBEN
Der dritte Nährstoff für Algen (und natürlich auch alle anderen Pflanzen) ist das Sonnenlicht. Sonnenlicht ist eine wellenförmige elektromagnetische Energiestrahlung, die von Pflanzen absorbiert werden kann. Bei Grünpflanzen (auch Grünalgen) wird diese Strahlung durch das in den Pflanzenzellen eingelagerte Chlorophyll in Energie umgewandelt. Man nennt diesen Vorgang >Photosynthese.
Die Absorbtionsspektren für die Photosynthese (Chlorophyta) liegen bei 400 – 430 und bei 660 – 680 nm Wellenlänge.
Bei Braun- und Rotalgen werden andere Spektralwerte genutzt.
Da sowohl Phosphat wie auch Stickstoff in den meisten Mittelgebirgs- und auch Flachlandgewässern mehr als ausreichend vorhanden sind, ist der Lichtfaktor der letzte maßgebliche Impuls für die Primärproduktion (Algen und Phytoplankton).
Ein Bach der durch einen dicht bewachsenen Wald fließt, zeigt kaum Eutrophierungstendenzen – ein Gewässer, das unbeschattet Wiesen und Felder passiert, wird durch die Sonneneinstrahlung deutlich schneller und intensiver eutrophieren.
Hier ist ein wichtiges Potenzial vorhanden, der Eutrophierung vorzubeugen. Erlen, Weiden und Eschen (oder auch ein Auenwald) bringen die gewünschte Beschattung. Der Bach/Fluss kann sich normal entwickeln.
Die Nister fast ohne jede Beschattung
Invasive Neophyten sind Schattenverhinderer für das Gewässer, da sie selbst in Bodennähe sehr viel Schatten produzieren. Durch das dichte Blattwerk kann kein Sonnenstrahl den Boden erreichen und evtl. vorhandene Samen potenzieller Schattenspender wie Erle, Esche oder Weide zum Austreiben zu bringen.
Zudem sind einige der invasiven Neophyten Frühentwickler (Herkulesstaude: Ende März – Mitte April; Staudenknöterich: Mitte April – Mitte Mai), so dass es keine Möglichkeit für eine Entwicklung anderer Pflanzen – geschweige denn Bäume – gibt.
Lediglich das Indische Springkraut und der Topinambur sind Spätentwickler.
Dazu kommt der Faktor Pflanzennahrung: Durch die gewaltige Pflanzenmasse werden sehr viele im Boden gebundene Nährstoffe verbraucht, Nährstoffe, die den Bäumen fehlen.

Neue Sprösslinge in einem großen Dominazbestand Fallopis japonica: Keine andere Pflanze hat eine Chance durch die vertrockneten Stängel des Vorjahres zu wachsen – außer dem Staudenknöterich!
Es gibt aber auch positive Ansätze: Wenn man wie in diesem Beispiel gezeigt, die Neophyten intensiv und nachhaltig bekämpft, stellen sich nach Jahren die Erfolge in Sachen Beschattung von alleine ein.
Nach 7 Jahren intensiver und erfolgreicher Bekämpfung der Herkulesstaude an diesem Gewässerrandstreifen an der Nister zwischen Flögert und der Helmenrother Mühle haben sich nun > 40 Schwarzerlen selbst angesiedelt. Die Bäumchen haben eine Höhe (Juni 2013) von ca. 1,2 – 1,8 m.